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Suchdiät

Mittels Ausschalten bestimmter Nahrungsmittel und Beobachtung der eigenen Symptome wird versucht, verantwortliche Nahrungsmittel zu identifizieren und entsprechend zu eliminieren. Diese Methode ist die sicherste (aber auch aufwendigste) Weise, Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu erkennen und zu eliminieren.

Anleitung
Die durchschnittliche Tageskost setzt sich aus einer unüberschaubaren Anzahl verschiedener potentieller Allergene zusammen. Die allergenarme Kost besteht nur aus wenigen bestimmten Lebensmitteln, die erfahrungsgemäss selten Reaktionen verursachen. Um Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln auszuschalten, bevorzugen Sie Produkte aus biologischem Anbau. Die allergenarme Basis-Kost wird unter Umständen bis 2 Wochen durchgeführt. Stellt sich in dieser Zeit eine Besserung der Beschwerden ein, kann angenommen werden, dass eine Allergie auf ein oder mehrere Nahrungsmittel vorliegt. In diesem Falle muss die Suchkost angeschlossen werden.

Nahrungsmittel, die aus Erfahrung gut verträglich sind, werden erlaubt, zweifelhafte verboten und nach einer Karenzphase von 5-8 Tagen sukzessive zugeführt. Während einer korrekt durchgeführten Karenz sollten sich die Beschwerden bessern oder gar verschwinden, ansonsten eine Nahrungsmittel-Allergie ausgeschlossen werden darf.

Erlaubt: Kohlensäurearme Mineralwasser, Tees in offener Packung. Kräutertees meiden. Feste Speisen: Lamm, Rindfleisch, Reis, Mais, Kartoffeln, Fette in Form von Maiskeimöl. Wenn vor allem einheimische Kost verzehrt wurde, ist zunächst fremdländische Kost empfehlenswert, bspw. Rentier- und Putenfleisch. Gemüse nur grün oder gedünstet zubereiten. Bei Salaten ist auf jegliche Dressing zu verzichten. Ist eine Zitrusfrüchteallergie ausgeschlossen, darf etwas Zitrone zum Würzen verwendet werden. Dasselbe gilt für die Saucen. Wenn die Zusammensetzung nicht bekannt ist, sind sie zu meiden. Bananen sind in der Regel gut verträglich. Lammfleisch, Birnen, Kabeljau, Forelle, Scholle, Karotten, Avocados, Zucchini, grüne Bohnen, Pastinaken, Steckrüben, weisse Rüben. Gegärtes Gemüse und Obst wird häufig besser vertragen, da Allergene aus pflanzlichen Lebensmitteln vielfach hitzeempfindlich sind und durch den Kochprozess zerstört werden.

Primär verboten: Fruchtsäfte, Alkohol, Cola, Milch- und weizenhaltige Produkte, Eierspeisen, Zitrusfrüchte, Vollkornbrot, Speiseöl, Hase, Schweinefleisch, Sardinen, fette Speisen, Kuchen, Gebäcke. Medikamente (Füll-, Binde-, Süssmittel) (Rücksprache mit Arzt!). Vermeidung von Zahnpasta (Zusätze!).

Sollten unter dieser Diät die Beschwerden bestehen bleiben, müsste noch strenger auf eine ausschliesslich milchfreie Reis/Kartoffeldiät zurückgegriffen werden, wobei auch selten eine Unverträglichkeit auf Kartoffeln und/oder Reis bestehen kann.

Täglich wird ein zu testendes Nahrungsmittel zusätzlich konsumiert. Wenn bis zum nächsten Tag keine Symptome auftreten, kann angenommen werden, dass es verträglich ist und somit in das reguläre Menü aufgenommen werden darf. Falls Symptome auftreten (bspw. Durchfall, Darmkrämpfe) kann die Allergie-Neutralisation evtl. mit je zwei gestrichenen Teelöffeln Natrium- und Kaliumbicarbonat in 140ml lauwarmem Wasser (in einem Zug trinken) beschleunigt werden. Das schuldige Nahrungsmittel muss sofort wieder vermieden und mit der Diät auf der letzten Stufe zurückgegriffen werden. Dort verweilt man, bis die Symptome wieder abgeklungen sind (bis 3 Tage), um erst dann die Provokation mit einem anderen Nahrungsmittel wieder aufzunehmen. Die „primär verbotenen" Nahrungsmittel werden am Schluss getestet.

Eine andere Variante wäre die primäre Exposition mit den Grundnahrungsmitteln. Bspw. 1. Tag: morgens 1 Glas kalte Vollmilch, 2. Tag: 1 Glas abgekochte Vollmilch (abkühlen lassen), 3. Tag: morgens ein weichgekochtes Ei. Ab dem 4. Tag werden die übrigen Lebensmittel in beliebiger Reihenfolge ausgetestet, jedoch auch hier immer nur ein Produkt pro Tag (eine Obstsorte, ein Gemüse, ein Gewürz usw.)
Es ist unerlässlich, ein Diättagebuch zu führen, in dem die verträglichen und unverträglichen Nahrungsmittel aufgelistet werden.

Vorschlag zum Kostaufbau: Dinkelbrot (nur eine Sorte) hergestellt ohne Milch, Mohn, Sesam, Kalbfleisch (kochen oder dünsten), grüne Erbsen, Würzen nur mit Kochsalz, Brokkoli, grüne Bohnen, Rindfleisch, Mais, Melone, Tomate, Ananas, Äpfel, Trauben, Huhn, usw.. Neue Getreidesorte nur alle 2-3 Tage (Reaktionen treten verzögert ein). Rohr- und Rübenzucker getrennt testen.

Beachten Sie, dass bspw. Milch als Lebensmittelzusatz nur ab einer bestimmten Konzentration deklarationspflichtig ist! Fachkompetente Beratung (gut geführte Reformhäuser!) ist hier gefragt.

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