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Elektrosmog

In den letzten Jahren hat die Modernisierung unseres Lebens zu einem gewaltigen Anstieg technisch erzeugter elektromagnetischer Felder geführt, die eine immense Umweltverschmutzung mit Elektrosmog verursachen. Wir alle sind dadurch ständig einer Strahlenbelastung ausgesetzt, die millionenfach intensiver ist als die ultrafeinen, körpereigenen elektrischen und magnetischen Ströme und Signale, mit denen unser Gehirn und Nervensystem arbeitet. Prof. Dr. Jürgen Bernhardt, Leiter der Abteilung Medizinischer Strahlenhygiene im deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): "Jeder von uns ist am Arbeitsplatz und zu Hause ständig der Exposition von Strahlung ausgesetzt, die in unserer natürlichen Umwelt nur in verschwindend geringen Intensitäten vorkommt".

Magnetische Wechselfelder, die den Körper weitgehend durchdringen, verursachen im Gewebe durch Induktion Wirbelströme proportional zur Frequenz des äusseren Feldes. Magnetische Wechselfelder besitzen somit die Eigenschaft, Ströme im Körperinnern hervorzurufen und den normalen Transport von Ionen über Zellmembranen zu stören.

Eine Vielzahl von Untersuchungen über biologische Wirkungen elektromagnetischer Strahlung bestätigen die vielfältige gesundheitsschädigende Wirkung durch elektromagnetische Strahlung. Typische Anzeichen sind nervöse Beschwerden, unerklärliche Stresserscheinungen, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Vitalitätsverlust, Herzfunktionsstörungen, häufig unterbrochener unruhiger Schlaf, Depressionen, Aggressionen, sowie eine verminderte psychische und körperliche Belastbarkeit.

Magnetische Wechselfelder werden in der Einheit Tesla gemessen: Tesla = magnetische Flussdichte/magnetische Induktion. Entsprechend den Empfehlungen der Int. Gesellschaft für Elektrosmog-Forschung sollte im Schlafbereich nicht mehr als 10 Nano-Tesla (nT) bzw. 0.010 Mikrotesla (uT) und im Wohn- und Arbeitsbereich über längere Zeit nicht mehr als 25 nT bzw. 0.025uT gemessen werden können.

Abklärung

Das Erstellen von Gutachten mit Entstörungsvorschlägen kann fachmännisch durchgeführt werden. Als grobe Orientierung genügt in vielen Fällen jedoch eine Selbstmessung. Dazu dient ein Elektrosmog-Testset, welches bei uns gemietet werden kann und aus einem Magnetfeld-Suchgerät, Teslameter und Elektro-stress-Messgerät besteht.

Mit einem Magnetfeld-Suchgerät werden magnetische Wechselfelder unterschiedlicher Frequenzbereiche akustisch aufgespürt. Niederfrequente Wechselfelder erzeugen einen tiefen, dumpfen Ton, höhere Frequenzen höhere Tonlagen. Die Lautstärke nimmt mit der Intensität der Wechselfelder zu, so dass die Störquellen leicht identifiziert werden können. Auch die Massnahmen zur Verringerung der elektromagnetischen Strahlenbelastung, z.B. Vergrösserung des Abstandes zur Strahlenquelle, Abschirmung der Magnetfelder mit MU-Metallfolien oder Abschalten von nicht ständig benötigten Elektrogeräten kann auf diese Weise sofort und einfach überprüft werden.

Ein Teslameter erlaubt Ihnen, die elektromagnetischen Felder quantitativ zu erfassen und entsprechend den obengenannten Empfehlungen einzustufen. Problematisch wird die Messung in der Nähe von starken Strahlern wie Sendeantennen. Hier fallen die Werte auch ohne hausinterne Felder selten unter dem Grenzwert! Beachten Sie, dass die Messspule, die hinten an die Innen-Rückseite des Gehäuses angebracht ist, stets parallel zur untersuchten magnetischen Quelle gerichtet ist. Ist die Strahlenquelle nicht bekannt, muss das Gerät um die horizontale und vertikale Achsen gedreht werden und den höchsten Teslawert notiert werden.

Das Elektrostress-Messgerät dient der Messung der kapazitativen Ankopplung des Körpers an elektrische Wechselfelder. Das Vorgehen hier ist etwas komplizierter. Vor der Messung schalten Sie alle elektrischen Geräte und Lampen im zu testenden und in den angrenzenden (möglichst auch in den darunter und darüber liegenden) Räumen ein. Messen Sie dann einmal ohne und dann mit Handkontakt zur nächstgelegenen Wand. Schalten Sie anschliessend nacheinander alle Elektrogeräte und Lampen zuerst in dem zu testenden Zimmer und anschliessend in den angrenzenden Räumen aus und beobachten Sie die Veränderungen des Messwertes. Auf diese Weise können Sie diejenigen elektrischen Leitungen und Geräte herausfinden, die Ihre individuelle elektromagnetische Strahlenbelastung hauptsächlich verursachen. Die Messwerte sollten an Sitz- und Arbeitsplätzen nicht über 500 Milli-Volt (mV) bzw. 0.50Volt liegen. An Schlafplätzen werden jedoch weit strengere Anforderungen gestellt, um die notwendige Regeneration zu ermöglichen. Hier wird nach derzeitigem Erkenntnisstand die Einhaltung eines Höchstwertes von 100mV bzw. 0.10V empfohlen.

Methoden zur Magnetfeldreduktion

Betten sollten mindestens zwei Meter von elektrischen Heiswasser-boilern und Speicher Heizungen, Kühlschränken, Elektroherden, Waschmaschinen, Heizungspumpen, Fernsehgeräten, HiFi-Anlagen, Sicherungskästen, Stromzuführungs-Dachständern und allen ähnlichen Strahlungsquellen entfernt sein. Bedenken Sie, dass elektromagnetische Strahlung Wände, Decken und Fussböden durchdringt und nur durch grössere Entfernung oder abschirmende Materialien (s.u.) eine Verringerung erreicht werden kann.

Abb. rechts: Steckdose in einem Hotelzimmer...

Schalten Sie Elektrogeräte, die nicht ständig in Betrieb sind (Fernseher, Kaffeemaschinen, Büromaschinen) bei Nichtbenützung völlig stromfrei. Praktisch ist die Verwendung abschaltbarer Mehrfach-Steckdosen oder abschaltbarer Stecker, oder ziehen sie den Netzstecker aus der Steckdose.

Achten Sie darauf, dass Sie mit dem Kopf mindestens einen Meter Abstand zu Heizungs- und Wasserröhren haben. Ueber diese Rohre fliessen oft Ausgleichsströme, die magnetische Wechselfelder im Nahbereich der Rohre erzeugen.

Benutzen Sie Heizkissen und Heizdecken nur zum Anwärmen des Bettes; auch ausgeschaltete, aber noch mit dem Stromnetz verbundene Heizkissen und Heizdecken können sehr starke elektromagnetische Felder verursachen.

Wenn Sie nicht auf einen Radiowecker im Schlafzimmer verzichten wollen, benutzen sie einen batteriebetriebenen oder halten Sie einen Abstand von einem Meter zum Kopf ein.

Stromkabel für Lampen und andere Elektrogeräte, zu denen Entfernung nicht vergrössert werden kann, sollten gegen abgeschirmte Stromkabel ausgetauscht werden, die metallummantelt sind.

Netzfreischalter: Durch deren einfachen Einbau im Sicherungskasten wird erreicht, dass elektrische Leitungen, Lampen und Elektrogeräte nur noch dann unter Spannung stehen, wenn tatsächlich Strom gebraucht wird.

Abschirm-Folie: Wenn elektrische Leitungen einer Wand, an der ein Bett steht, nicht durch einen Netzfreischalter nachts spannungsfrei gemacht werden können, kann der Schlafplatz durch eine speziell hierfür entwickelte Abschirm-Folie, die an der Wand befestigt wird, abgeschirmt werden, Abmessungen 80x190cm.

Arbor-Abschirm-Anstrich: Eignet sich im Gegensatz zu der Abschirm-Folie für grössere Flächen. Der Abschirm-Anstrich kann auf Putzflächen, gestrichene Wände, Tapeten, Gipskarton-Platten, Holz, Holzwerkstoffe und ähnliche Untergründe aufgetragen und selber beliebig überstrichen oder übertapeziert werden.

MU-Metall-Folie: Sie ist eine magnetische Abschirm-Folie, mit der eine erhebliche Verringerung bzw. bei mehreren Lagen auch eine vollständige Abschirmung von Magnetfeldern erreicht werden kann. Sie besteht aus einer speziellen Nickel-Legierung mit einer Klebeschicht. Die dicke beträgt 0.05mm, die Rollenbreite ca.15cm.

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