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Eigenblut Therapie

Wirkungsweise
Durch das Herausnehmen des Blutes aus der Zirkulation verändert sich schlagartig seine Qualität: Es wird von einem Transportmittel zu einem Heilmittel. Nach der Reinjektion wird das Blut nämlich nicht mehr als körpereigene Substanz, sondern als körperfremd erkannt, und übt, ähnlich einer Impfung, einen Antigen-Antikörper-Reiz aus. Die vielfältigen Bestandteile des Blutes wie Proteine, Antikörper, immunkompetente Zellen und diverse Toxine - als bunte Palette der bestehenden und durchgemachten Erkrankungen - machen das reinjizierte Blut zum idealen, auf die Person genauest zugeschnittenen Immunmodulator.

Geschichte
Eigenbluttherapien gehören zu den ältesten uns bekannten Therapieverfahren. Schon im 2. und 3. Jahrhundert v. Chr. wurden sie in der traditionellen chinesischen Medizin recht erfolgreich zur Umstimmung bei chronischen Erkrankungen eingesetzt: Einerseits in Form von Nadelungen zur Erzeugung subpetechialer Blutungen (Minihämatomen), andererseits in Form einer schmerzhaften Kneifmassage, begleitet ebenfalls mit Blutergüssen (Hämatombildung).

Den Eingang in die abendländische Medizin hat die Eigenbluttherapie erst an der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts gefunden. Die schwedischen Ärzte Grafstrøm und Elfstrøm setzten kochsalzverdünntes Eigenblut bei Pneumonien und Tuberkulose erfolgreich ein. 1905 beobachtete dann der renommierte Chirurg August Bier die deutlich verbesserte Heilungstendenz bei Frakturen durch Injektion von Eigenblut zwischen die Frakturstellen.

Dank guter Erfolge wurde in den folgenden Jahren die Indikation auf Dermatosen, chronische Infektionskrankheiten und schlecht heilende Wunden erweitert. In dieser Zeit der sehr eingeschränkten Diagnose- und Therapieverfahren bedeutete die Eigenbluttherapie einen ungeheuren therapeutischen Fortschritt. Erst das Aufkommen der Sulfonamide in den 30er Jahren und des Penicillins am Ende des 2. Weltkrieges verdrängte diese altbewährte Therapieform. Mit den falsch gesetzten Hoffnungen auf die neue „antibiotische Welle" verschwanden aus der täglichen Praxis auch die anderen, die Abwehrkräfte des Patienten stärkenden, Immuntherapeutika und Umstimmungsmittel.

Die Renaissance der Eigenbluttherapie
Aus dem Hauptstamm der klassischen Eigenbluttherapie entwickelten sich im Laufe der Zeit

  • HOT ( Hämatogene Oxidationstherapie)
  • Herstellung einer Autonosode durch Verdünnungsreihen des patienteneigenen Blutes, deren Anwendung ein breites indikationsspektrum eröffnet (z. B. bei Allergien und autoaggressiven Erkrankungen).
  • Zumischung verschiedener Substanzen zum Eigenblut
  • Zusatz von Ozon.

Wirkung
Die Eigenbluttherapie führt zu einer Entzündungsreaktion mit Anstieg einer verbesserten Immunreaktion. Nach der Arndt-Schulzschen Regel führen kleine und kleinste Reize zu einer Stimulierung des Immunsystems, grosse und übergrosse Reize, sprich grosse Mengen von reinjiziertem Eigenblut, aber zu dem genau gegenteiligen Effekt, nämlich einem reversiblen Zusammenbruch des Immunsystems. Die Eigenbluttherapie ist auch als ein „Stoss ins Vegetativum" häufig in der Lage, Energieblockaden, welche die Therapie chronischer Erkrankungen erschweren bzw. verhindern, zu verbessern oder sogar zu lösen.

Eine erfolgreiche Eigenbluttherapie setzt ein stimulierbares Immunsystem voraus. Schwere auszehrende Erkrankungen, fortgeschrittene Tumorerkrankungen und akute Lungenerkrankungen sollten grundsätzlich nicht mit Eigenbluttherapie behandelt werden. Gerade die häufig auftretenden Erstverschlechterungen können einen subakuten Prozess in einen hochfloriden kritischen Krankheitszustand katapultieren. Grundsätzlich sind sogenannte Erstverschlechterungen durchaus gewünscht. Gerade bei chronischen Erkrankungen bedeutet eine Rückführung in ein akutes Stadium einen therapeutischen Erfolg.

  • Besserung des Allgemeinbefindens
  • psychische Stabilisierung, antidepressiver Effekt
  • Verbesserung klimakterischer Beschwerden
  • Besserung von Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • Anregung von Appetit und Stoffwechsel
  • Förderung der Rekonvaleszenz nach durchgemachten Erkrankungen
  • analgetischer Effekt bei chronischen Schmerzzuständen
  • antiphlogistischer Effekt (rezidivierende Infekte)
  • Störfeldaktivierung stummer Herde (z. B. Zähne).

Hauptindikationen

  • Grippaler Infekt (Virusgrippe mit und ohne Fieber)
  • Tonsillitis (subakut, chronisch rezidivierend)
  • Chronische HNO-Infekte (besonders chronische Sinusitis)
  • Pollinose
  • Akute und chronische Bronchitis
  • Asthma bronchiale
  • Abwehrschwäche
  • Hypotonie
  • Psychovegetative Labilität
  • Allergische Hauterkrankungen
  • Akne-Furunkulose
  • Chronisch rezidivierende Zystitis
  • Weichteilrheumatismus, z. B. Epikondylitis
  • Degenerative Gelenkerkrankungen
  • Herpes simplex - Herpes zoster
  • Funktionelle Darmerkrankungen, z. B. Colon irritabile
  • Chronische Gastritis, Morbus Crohn

Technik der Eigenbluttherapie
Die Technik der klassischen Eigenbluttherapie ist einfach und kostengünstig. Eine Behandlungsserie umfasst 6 bis 12 Sitzungen zweimal wöchentlich. Man beginnt mit 0,5 bis 1 ml und steigert schrittweise auf 5 ml Eigenblut. Diese Menge kann über mehrere Sitzungen beibehalten werden. Grössere Eigenblutmengen verwendet man bei akuten Erkrankungen.

Grundregel

  • Chronische Erkrankungen: kleine und kleinste Mengen Eigenblut, lange behandlungsfreie Intervalle
  • Akute Erkrankungen: grössere Mengen Eigenblut, kurze Behandlungsintervalle

Insgesamt kann man die Eigenbluttherapie als ein äusserst wichtiges Basisnaturheilverfahren bezeichnen, welches das Spektrum anderer Therapieverfahren erweitert und ergänzt.

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