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CranioSacralTherapie

Die biodynamische Craniosacral Therapie ist eine ganzheitlich orientierte Behandlungs-Methode. Sie wird in der Schweiz zu den Komplementärtherapien gezählt.

In meiner Anwendung wird sie auch «Atma Craniosacral Therapie», «Craniosacrale Biodynamik» oder kurz «Craniosacral Therapie» bzw. umgangssprachlich «Cranio» genannt.

Als komplementärtherapeutische Methode kann die Craniosacral Therapie auf 200 Jahre westlicher Entwicklung zurückgreifen. Einige theoretische Inhalte orientieren sich an der Embryologie - dem Wachstum des Feten. So gesehen ist die Craniosacral Therapie so alt wie der Mensch selbst. Der Bereich der Neurophysiologie nimmt ebenso einen grossen Fachbereich in der Craniosacral Therapie ein.

Allgemein ist oftmals das Konzept des Liquorflusses der Schädelknochen und der Auswirkungen auf die Hirnhäute bekannt.
Doch Cranio ist eben viel mehr. Neben mechanischen und strukturellen Konzepten und Ansätzen findet auch die Psyche und Psychologie Beachtung. Wie könnte man das auch ausschliessen. Die Psyche ist doch das den Organen und Körpersystemen übergeordnete «Organ», so zu sagen das Haupt- oder zentrale Organ des Menschen.

Allgemeine, externe Erfahrungsberichte zur CST

Cranio Suisse, Schweizerische Gesellschaft für Craniosacral Therapie

Entwicklungsgeschichte und Stammbaum der Craniosacral Therapie

William Garner Sutherland D.O. (Doctor of Osteopathic Medicine) (1873 - 1954) begründete die Craniosacrale Osteopathie (Osteopathy in the Cranial Field). Sutherland war Schüler von Andrew Taylor Stills (1828 - 1917) dem Begründer der Ostheopathie.

Sutherland prägte zudem den Begriff Lebensatem (Breath of Life) was eine höhere, unbewusste Intelligenz andeutet, die ursächlich für die Lebensfunktionen sein soll. Aus dieser Philosophie des Lebensatem entwickelte Franklyn Sills die Biodynamische Craniosacral Therapie (craniosacral biodynamics) durch Synthese mit der Psychologie. Die vorgeburtlichen, geburtlichen und nachgeburtlichen Auswirkungen auf den Menschen und dessen Psyche, welche durch Dr. William Emerson erforscht wurden, lies Franklin Sills in seine Methode ebenso einfliessen. Da sich Franklyn Sills mit neoreichianischer Arbeit (Dr. Wilhelm Reich (1897 - 1957)) beschäftigte floss auch die Psychosomatik in seine Methode ein. Weiter wurde die Neurophysiologie von Stress, Schock und Traumata ein zentraler Baustein der biodynamischen Methode.

Aus der Craniosacralen Osteopahtie von Sutherland prägte John E. Upledger D.O. (geb. 1931) in den 1980er Jahren die Craniosacral Therapie (Craniosacral Therapy).

Dorothee und Elfinn van de Poll (Atma CranioSacral Institut) in deren Institut ich mein Diplom abgeschlossen habe begründeten die
«Atma CranioSacral Therapie».
Dieses Modell beinhaltet folgende Methoden:
+ «Craniosacral Therapie» nach John E. Upledger D.O.
+ «Lebensatem» nach William Garner Sutherland D.O.
+ «craniosacrale biodynamik» nach Franklin Sills
und ergänzt diese durch grundlegende menschliche Werte.
Atma steht für «Lebensatem» und soll die Bedeutung des «Lebensatem» oder des wirklichen Kerns (Atman) jedes Menschen verdeutlichen.

Stammbaumlinie

Weshalb ich Craniosacral Therapie praktiziere

Die Craniosacral Therapie fasziniert mich, weil sie die ganzheitlichste Methode ist, die ich kenne. Sie arbeitet und orientiert sich am Körper und hat somit den Boden der westlichen Medizin. Speziell orientiert sie sich an der Embryologie - dem Wachstum des Feten - als Grundstruktur des menschlichen Körpers sowie an den Nerven, Knochen und den neurophysiologischen Vorgängen. Die Psyche im ursprünglichen Sinn, also der Lebensatem wird ebenso mit ein bezogen wie die mentale und emotionale Ebene (Psyche im heutigen Sinn). Hinzu kommt das Wissen und die Erfahrung des innersten Wesenskerns.

Die Craniosacral Therapie ist ein Weg der Balance, der Integration, des Friedens und des „Herzens“. Bei ihr geht es nicht darum Beschwerden, Unpässlichkeiten und andere Dinge loszuwerden, es geht darum, diese anzuerkennen und zu integrieren. Nur so kann Ganzheit – Heilsein – in uns entstehen. Durch die Ressourcenorientierung werden die aufbauenden Synergien gestärkt. Somit wachsen wir an der Auseinandersetzung mit uns selbst und mit unseren Beschwerden, welche im Idealfall eines Tages nicht mehr benötigt werden. Dann stehen wir wieder in unserer vollen Kraft da.

Obwohl es ein Weg der Integration dar stellt, heisst das nicht, dass man im Leben alles hinnehmen soll und darf. Grenzen und Grenzbewusstsein gehören zum Leben wie das Fleisch und die Knochen. Zudem hat jede Thematik mindestens 2 Seiten und somit bekommt die Frage Platz, welche Thematik ich nicht sehe oder sehen will und somit in der Ablehnung bin. Die Heilkunst oder auch Lebenskunst besteht darin zu unterscheiden, wo man sich fern halten soll und wo man sich oder das Gegenüber integrieren kann.

Roger Spahn

Regeneration und Craniosacral Therapie

Regeneration

Ein Problem bei vielen Erkrankungen, Beschwerden und Syndromen wie zum Beispiel dem Burnout-Syndrom ist, dass sich der Mensch nicht mehr erholen, nicht mehr genügend regenerieren kann. Die Homöostase hat ihr Gleichgewicht verloren. Ein spezielles Augenmerk in Bezug auf die Regeneration ist Stress. Genau hier kann die Craniosacral Therapie grosse Dienste leisten. Die Craniosacral Therapie ist in der Lage Stressmuster im Körper zu reduzieren und den Stoffwechsel auf biologischer und geistig-seelisch-energetischer Ebene wieder in gang zu bringen. So genannte innere Blockaden» werden gelöst.

Craniosacrale Arbeit und Regeneration

Aus Sicht der Craniosacral Therapie ist es ein Ziel, die Regenerationsfähigkeit des Körpers durch Regulation der Homöostase anzuregen. Dies durch Entladen und Beruhigen des sympathischen Nervensystems, zum Beispiel durch Grenzstrangarbeit. Hierbei wird effektiv eine Entladung im Nervensystem bewirkt, das durch Wärme- oder Kälteabstrahlung wahrgenommen werden kann. Diese Arbeit fördert das Loslassen von unausgelebten Emotionen wodurch ein «blockiertes» System wieder Regulationsfähig werden kann.

Diese Arbeit wird in der Craniosacral Therapie Exhalations-Arbeit oder Arbeit mit dem Exhalationsstillpunkt genannt. Die Homöostase ist zweiphasig aufgebaut, sonst könnte sie nicht regulieren. Auf die oben genannte Exhalation gibt es also auch eine Inhalation. Diese Inhalation kann durch viszerale Arbeit am parasympathischen Nervensystem (N. Vagus), zum Beispiel durch Arbeit am Bauch und an den Bauchorganen sowie Thoraxorganen angeregt und gefördert werden. Sowie durch die Arbeit am ventralen Vaguskomplex, zum Beispiel durch Arbeit am Zungenbein, Gesicht oder am N. Vagus im Bereich der Halsschlagader. Dabei wird die Annahmefähigkeit des Systems gefördert was sich durchaus im Stoffwechsel wie auch im seelischen Annehmen und Akzeptieren können zeigen kann. Diese Arbeit wird daher in der Craniosacral Therapie Inhalations-Arbeit oder Arbeit mit dem Inhalationsstillpunkt genannt.

Die Aktivierung des myelinisierten Vagus fördert Gesundheit, Wachstum und Erholung.

(Prof. Stephen W. Porges – Begründer der Polyvagal-Theorie)

 

Es gibt ein ganzes Konzept von Exhalation und Inhalation. So wie die Lungen ein und aus atmen, so sieht die Craniosacrale Therapie zum Beispiel auch auf den Cranio- Rhythmic-Impuls (CRI). Diese rhythmischen Bewegungen der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) sowie der daraus resultierenden rhythmischen Bewegungen der Schädelknochen und Hirnhäute im Mikrometer Bereich haben ihre Auswirkungen bis hin zu den Hüftknochen. Diese Ansicht entspricht eher dem biomechanischen Ansatz der Craniosacral Therapie. Darüber hinaus anerkennt die biodynamische Craniosacral Therapie auch Rhythmen die über die greifbaren physiologischen Rhythmen der Knochen und Körperflüssigkeiten hinaus gehen. Sie wurden aus Erfahrungswerten und einer daraus entstandenen Schöpfungs-Mythologie abgeleitet. Diese Mythologie beschreibt, dass alles aus einem Ursein entstanden ist und jederzeit entsteht. Dieses Ursein setzt sich in Bewegung und erzeugt einen Rhythmus (long-tide). Dieser Rhythmus wird als Lebensatem (breath of life) bezeichnet und belebt den Menschen ebenso wie die Sauerstoffatmung den Menschen belebt. Die Sauerstoffatmung kann als Folge und äussere Analogie des Lebensatems angesehen werden. Dazwischen gibt es viele Ebenen und Rhythmen. So zum Beispiel die fluid-tide, welche verschiedene Systeme und Strukturen mit einander Verbindet und den Lebensatem vermittelt. In der Arbeit mit der Exhalation und der Inhalation kann auf einen Stillpunkt, auf den Endpunkt der jeweiligen Bewegung hin gearbeitet werden. Dort an dem Punkt, wo die eine Phase zur Ruhe, zur Stille kommt, dort wo der Wechsel von Ausatmung hinüber geht zur Einatmung findet etwas statt. Die eine Phase kommt zur vollständigen Ruhe, zum totalen Stillpunkt bevor die entgegengesetzte Phase in Bewegung kommt. Dies ist nicht nur als Lungenatmung zu verstehen sondern eben auch als geistig-energetische Atmung des Lebens. In der biodynamischen Craniosacral Therapie wird dieser Punkt auch als Tor zur innersten Ressource (zur dynamischen Stille) eines Menschen betrachtet. Eine Art Rückverbindung zur Ur-Essens des Menschen. Zum Ursein und Urkern woraus der Mensch und alles andere sich heraus entwickelt hat, dort wo alles vollkommen und gesund ist. Die Urquelle woraus alles entsteht, so zu sagen. Dort versucht man einen Heilimpuls zu entlocken um das geschädigte, blockierte oder stagnierte System Mensch durch das unpersönliche Ursein zu heilen. Diese Anbindung fördert zudem Sicherheit und Vertrauen ins Leben.

Quelle:
Auszug aus der Diplomarbeit "Autonomes Nervensystem mit Fokus auf Neurozeption, Polyvagal-Theorie, Stress, Regeneration und Craniosacral Therapie" zum CS-Therapeut, Mai 2015 © Roger Spahn

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