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Edna Schur

Ist jedes Cholesterin schädlich?

In den Medien hört man immer wieder Warnungen von den Gefahren eines zu hohen Cholesterinspiegels. In diesem Artikel möchte ich ein wenig Licht darauf werfen, was Cholesterin ist, warum Cholesterin wichtig ist und was es mit den Gefahrenwarnungen an sich hat.

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der vom Körper selbst erzeugt wird. Nur ungefähr ein Drittel des notwendigen Cholesterins wird durch die Nahrung aufgenommen. Cholesterin gehört zu einer Gruppe von Fetten (Lipide), welche einen wichtigen Bestandteil der Zellenwände darstellen. Als die „Kraftwerke“ der Körperzellen findet hier auch die Energiegewinnung mit den Mitochondrien statt. Neben anderen Hormonen ist Cholesterin auch für die Herstellung der Gallensäuren in der Leber verantwortlich. Hormone sind die Botschafter unseres Körpers. Tritt in dieser Botschaftsübermittlung eine Störung ein, werden diese körpereigenen Informationen verzögert oder finden überhaupt nicht statt, dann kann das zu Mängel und letztendlich zur Krankheit führen.

Man unterscheidet zwischen dem guten Cholesterin (HDL-Cholesterin, „high density lipoproteins“) und dem schädlichen Cholesterin (LDL-Cholesterin, „low density lipoproteins“), sowie dem oxidierten LDL (LDL welches oxidiert ist und von der Rezeptoren der Leber nicht wieder aufgenommen werden kann für das intrinsische Recycling). Ein weiterer Risikofaktor ist das Homocystein.

Der Cholesterinspiegel wird an der Gesamtheit des guten und schädlichen Cholesterin gemessen.

Der Unterschied des HDL- und LDL-Cholesterin liegt darin, dass das LDL-Cholesterin durch seine Beschaffenheit Fettpartikel an den Arterienwänden ablegt, während das HDL-Cholesterin diese Fettpartikel auflöst. Mit anderen Worten, die Arterien sauber hält. Es ist im Körper alles stets ein Aufbau / Ablagerung und Abbau /Aufräumen durch spezifische Zellen oder Bakterien (Mikrobiom) in der Tätigkeit. Alles ist immer ein Zusammenspiel in Balance.

Obwohl es bestimmte Lebensmittel gibt (Fleisch, insbesondere Innereien), tierische Fette, wie Schmalz, Eigelb als auch Schalen- und Krustentiere), wird der Cholesterinspiegel weniger von der Nahrung beeinflusst, als allgemein angenommen wird, da ja der Körper selbst zwei Drittel des nötigen Cholesterin selbst erzeugt. Allerdings stimmt es, dass du den Cholesterinspiegel mit einer Nahrung, die reich an Obst, Ballaststoffen und Gemüse ist, senken kannst. Besonders der ballaststoffreiche Apfel und die Haferflocken sind dein bester Freund, solltest Du einen höheren Cholesterinspiegel haben.

Ein hoher Cholesterinspiegel – was heisst das eigentlich?

In einem Satz, wenn Sie einen hohen Cholesterinspiegel haben, dann haben Sie mehr Fett im Blut. Eine gewisse Menge an Fett ist jedoch wichtig, für ein gut funktionierendes Herzkreislaufsystem.

Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann zu Arteriosklerose, eine Verengung der Arterien, führen. Jedoch nur 50 % aller Menschen, die einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten, hatten auch einen erhöhten Cholesterinspiegel. Bei den restlichen 50 % waren es die Folgen von Stress. Die anderen 50% haben Stress, oder genetisch vorbelastet. Stress hat also genau so eine hohe Beteiligung an einem Herzinfarkt wie Cholesterin.

Die Rolle des Darm-Mikrobioms bei Cholesterol

Wie bereits oben erwähnt hat das Cholesterin mit Zellwänden, dem Austausch an Kommunikation von Hormonen und der Produktion von Gallensäure in der Leber zu tun. Es ist also fest verkoppelt mit dem Hormon-, Nerven-, und Verdauungssystem. Um eine reibungslose Kommunikation zwischen diesen Funktionen aufrecht zu erhalten, denn wir wissen dass all diese Systeme einen Einfluss auf Körper und Seele haben, muss das Mikrobiom - also unsere Darmbakterien - im Ausgleich sein.

Die Forschung um die Genetik der Mikroben um und in uns ist zwar noch relativ jung (ca. 20 Jahre), aber hat bereits in den letzten 10 Jahren an Vorsprung und Gewicht gewonnen. So wurde bereits in der Krebsforschung die Fusobakterien in der konventionellen Schulmedizin anerkannt, als Bakterien die in der Nähe von Darmkrebs zu häufen vorkommen. Zu Marketingzwecken wird das Bifidobakterium hoch gepriesen und die Abgabe von Probiotika steht auch beim Hausarzt bei Antibiotika-Abgabe auf der Liste. In kleinen Schritten verstehen wir, dass die Darmgesundheit also auch die Ernährung und unser Lifestyle eine wichtige Rolle in unserer Gesundheit spielt. Im Zusammenspiel der verschiedenen beeinflussbaren Faktoren für erhöhten Cholesterin, wird im Stuhl deshalb angeschaut wie die Absorption der Gallensäure ist und was die Forschung der Bakterien angeht, so wissen wir dass die Bakterien Eubacterium, Bifidobakterien, Lactobacillen und Peptostreptococcus eine wichtige Rolle bei der Cholesterinsenkung haben.

Das Interessante an diesen Bakterien ist, dass sie alle die selbe Nahrung zur Vermehrung brauchen - Ballaststoffe, spezifisch geforscht und am besten gewirkt mit Akazienfasern. Alle diese Bakterien haben ein Zusammenspiel mit dem pH Wert im Stuhl / Darm, sowie mit dem Aufbau der Darmschleimhaut und der Immunität. Faktoren und Nährstoffe die hier eine hohe Gesundheitsrolle spielen sind: Omega 3 Fettsäuren, Zink, L-Glutamin, Kollagen und Vitamin C.

Neue Medikamente die den Cholesterinspiegel senken – hat die Pharmazie wirklich unser bestes Interesse im Sinn?

Obwohl Medikamente ihren Platz in der Medizin haben, ist die Pharmaindustrie jedoch eine profitorientierte Industrie, wie jedes andere Unternehmen auch. Besonders wenn es um den Cholesterinspiegel geht, gibt es viel, dass Du für dich selber machen können bevor Du zur Pillenschachtel greifst.

Denn was Dir dein Arzt nicht erzählt, weil er es vielleicht nicht weiss ist, dass Statine den Cholesterinwert nicht senken, sondern nur den Plaque vom loslösen verhindern (wenn es existiert) und dass die Medikamente die ATP Produktion in deinen Mitochondrien behindern. In einfachen Worten also die Zellfähigkeit Energie zu produzieren, behindert.

Wie senke ich meinen Cholesterinspiegel und lebe gesund?

Beginnen Sie mit einer dauerhaften Veränderung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.
Dazu gehören:

  • Eine ausgewogene, Cholesterinarme Ernährung. (Gemüse und Obst - bunt ist gesund)
  • Kontrolle von Wut und Stress, z.Bsp Meditation, rennen, Sport, regelmässige Bewegung
  • Die extra Kilos loswerden
  • Blutdruck senken
  • Rauchen aufgeben
  • Blutzucker, Blutdruck und Cholesterinwerte sollten alle 3 Jahre kontrolliert werden.

Welche weiteren Tests sind notwendig?

  • High-sensitive CRP
  • Oxidatives Cholesterin
  • Epoc - SäureBasen-StoffwechselAnalyse
  • Cortisol Tagesprofil im Speichel
  • Hormonstatus Mann und Frau
  • Mitochondrien-Testung
  • Mikrobiom-Analyse

Individualmedizinische Behandlungsweise

Wie weiter? Das ist der wichtigste Faktor. Du kannst den Artikel lesen und dich fragen, was jetzt. In der Funktionellen Medizin geht es darum, deine spezifische Persönlichkeit anzuschauen. Selbst in deiner Familie mit der gleichen Genetik wird es durchaus vorkommen, dass die Behandlung anders aussehen wird. Denn jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens seine eigene individuelle Gesundheit.

In meiner Praxis und in der Zusammenarbeit bei der Seegarten Klinik Kilchberg, arbeiten und forschen wir in der Individualmedizin und deren Behandlung. Ja natürlich, es ist aufwendiger, aber es macht mir unheimlichen Spass jeden Menschen als Unikat zu behandeln und zu sehen. Was dich beeinflusst hat im Leben spiegelt sich immer im Körper auf Zell- und Nährstoffebene, deinen Darmbakterien und Verdauung und der Darm-Hirn-Verbindung die ein Einblick in deinen seelischen Teil hat. Alles spielt sich zusammen ab.

Wenn du also mehr über dein Innenleben erfahren möchtest und ich dich auf diesem Genesungsweg begleiten darf, können wir bei einem 30 Minuten Kennenlerngespräch besprechen.

Ein englisches Sprichwort sagt:
„An apple a day, keeps the doctor away!“

(Jeden Tag einen Apfel
hält den Doktor fern!)

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